Ich bin nun - nach 3 von 15 Tagen - bei Seite 70. Es gefällt mir immer besser; meistens wird nicht allzu detailliert auf Dinge eingegangen, die mich in Büchern selten interessieren (hier: Weltraumschlachten) und andere überraschende Gedankenketten werden dafür verfolgt - z.B. die von Thrax zum Tode seines Kumpanen vor der Reanimierung aller Anderen. Ich hab gestaunt!
Bevor nun die Erbsen im Weiteren so vorbei rollen, als gehörte ihnen der Post, nochmal: Großes Lob soweit!
Auf Seite 46 wird zweimal darauf hingewiesen, dass sich der Geschmack der Lebensmittel an Bord seit 500 Jahren nicht verändert hätte. Es sind aber nur 184 Jahre Raumschiff-Eigenzeit im relativistischen Flug vergangen, folglich sind die Nahrungsmittel 184 Jahre gealtert, nicht 500.
"Nit pick" #1: Es gibt nur eine einzige Stelle, wo statt 500 184 stehen müsste; an allen anderen Stellen ist die 500 richtig. Einige Sätze später wird nochmal heftig von einem der Protagonisten sinniert darüber, was die gewaltige Zeitspanne von 500 Jahren bedeutet. Also hat der Autor hier einfach einen wichtigen Gedanken "teaser"-mäßig vorbereitet, indem er schon mal die Zahl in Abständen 2 Mal vorher fallen lässt. Rhetorikkonstruktion schlägt hier Erbsenzählerei, denke ich.
Vermutlich war unser geschätzter Lektor zu sehr damit beschäftigt, die Fehler in meinem Roman zu finden, so dass er diesen übersehen hat
Solange es klar ist, dass es hier im Thread um
Dirks Roman geht.
Dort untersuchen die Raumfahrer eine Leiche, die einen Ring trägt. Einer berührt die beringte Hand "zärtlich", sie alle schauen ihre eigenen Hände an, an denen sie den gleichen Ring tragen, und schließlich "gleitet ein Ring in eine Handfläche". Keine Rede mehr von den (üblicherweise klobigen) Handschuhen der Raumanzüge, die die Raumfahrer natürlich tragen, weil sie sich gerade im Vakuum aufhalten. Ich weiß, es steht nicht explizit da, dass sie nackte Hände haben, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass der Autor die Raumanzüge "vergessen" hat
"Nit pick" #2: Nichts ist hier m.E. falsch außer vielleicht die "Handfläche" (mehr zu letzterer am Ende dieses Absatzes). Zuerst hält Skepz den Arm des Toten und des Kommandanten hoch als Erinnerungsstütze; dann ihren eigenen - wieder als Erinnerungsstütze. Wenn ich mich erinnern will an welchem Finger ein Ring seit vielen Jahren steckt, würde ich aus Reflex meine Hand heben und angucken - auch wenn sie in einem Handschuh steckt. Klingt also ziemlich richtig in meinen Ohren. Zur "Fläche" - hätte der Autor "Handschuhfläche" geschrieben, wäre ein ganz anderes (verschwommeneres) Bild im Kopf des Lesers zustande gekommen; ohne "schuh" ist aber klar wo genau der Ring liegt.
Wichtiger erscheint mir ein KLEINES Kontinuitätsproblem (in
Kaiserkrieger I gab's m.E. immer wieder heftige Kontinuitätsprobleme): Anfangs ist die Planeten-Übernahme der Hondh nur eine wahrscheinliche Prognose der Bord-KI; schon auf der nächsten Seite klingen aber einige Sätze zu detailliert und wissend. Spätestens auf Seite 61 unten ist es aber Fakt: "Solange die wenigen, klaren Gesetze der fremden Herrscher befolgt wurden..." Woher wusste aber die Besatzung von den Gesetzen in aller Klarheit? (Die mich dann auch im ungefähren Inhalt interessiert hätten.)
Vor-sich-hin-Denkerei: Warum 5 JAHRHUNDERTE & nicht Jahrzehnte? Die Änderungen auf der Erde, die ich nach und nach "zu Gesicht" bekomme, klingen eher nach Letzterem. Nun fällt mir aber zum Glück die 1. Folge von
Futurama ein! Die Hondh sind nach der ersten Invasion bestimmt in den Jahrhunderten immer wieder vorbei gekommen um die noch immer nicht Ruh' gebende Menschheit zurecht zu stutzen. Vielleicht sollen also die Jahrhunderte ein Hinweis darauf sein, WIE abgestumpft nun die Menschen sein werden, die die Interceptor-Crew trifft.
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 05 November 2013 - 18:06.
: Wortwahlverbesserungen
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)